Über die Macht der Gedanken

von Andreas Bösch

Allgemein

Unser Gehirn kann zwischen Realität und intensiver Vorstellung nicht unterscheiden – das ist der Grund, weshalb viele Menschen auf Affirmationen setzen. Andreas Bösch ist überzeugt: Jeder Mensch sollte an sich und seinen inneren Programmen arbeiten.

VADUZ. Das «Dschungelcamp» schreibt wieder Schlagzeilen. In aller Munde ist derzeit vor allem das von Bastian Yotta zelebrierte «Miracle Morning»-Programm – eine Art Selbstmotivation. Jeden Morgen lädt er die Dschungelbewohner dazu ein, gebetsmühlenartig die Sätze «I am strong», «I am healthy» und «I am full of energy» zu wiederholen. Ob Sinn oder Unsinn, darüber scheiden sich die Geister. Der akademische Mentalcoach Andreas Bösch klärt auf.

Manche tun es als esoterische Spinnerei ab, andere glauben daran. Können solche Motivationsprogramme tatsächlich helfen, stärker, gesünder und energiegeladener durch den Tag bzw. das Leben zu gehen?
Andreas Bösch: Es ist so, dass in unserer heutigen Zeit meist nur die Dinge zählen und Wert haben, die wir angreifen können. Aus diesem Grund besteht gegenüber den mentalen Techniken  –sie sind nicht greifbar, denn diese Interventionen betreffen unser Gehirn – eine gewisse Skepsis. Ja, es ist definitiv möglich mit Affirmationen bzw. Bestärkungsformeln seine eigene Einstellung und das innere Erleben zu verbessern. Vorausgesetzt die Affirmationen werden richtig definiert und regelmässig angewandt.

Was machen solche Affirmationen mit unserem Gehirn?
Unser Gehirn kann zwischen intensiver Vorstellung und der Realität nicht unterscheiden. Wenn nun die stärkenden Affirmationen regelmässig im Gehirn durchgespielt werden, erzeugt das positive Wirkungen. Angenommen Sie stellen sich Ihren letzten Urlaub sehr intensiv vor  – am besten im entspannten Zustand – so löst das zu über 90 Prozent die gleichen Reaktionen in Ihrem System aus, als wenn Sie real dort wären, zum Beispiel in Bezug auf die positiven Botenstoffe im Gehirn oder die Senkung des Cortisolspiegels. Richtig definierte Bestärkungssätze können über diesen Mechanismus im Unterbewusstsein ihre gewünschte Wirkung erzielen.

Muss man daran glauben, damit es funktioniert?
Wenn solche Programme richtig angewandt werden, funktionieren diese – ob Sie dran glauben oder nicht. Allerdings wirkt das Ganze sicher deutlich intensiver, wenn Sie auch kognitiv daran glauben. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge.

Kann sich jeder selbst ein solches Ritual bzw. eine Methode aneignen oder ist dafür eine Anleitung nötig?
Ich empfehle unbedingt eine professionelle Anleitung. Unser Gehirn benötigt eine gewisse Struktur um den gewünschten Effekt zu erhalten! Für unsere Frisur gehen wir auch zum Profi und ich denke, dass die mentale Programmierung mindestens den Stellenwert haben sollte, um sich vom Spezialisten beraten zu lassen.

Wie schnell stellen sich Erfolge ein bzw. wie oft sollte man so ein Programm anwenden, bis es Wirkung zeigt und unser Gehirn von negativ auf positiv «umprogrammiert» wird?
Ein Schnellsiedekurs ist das nicht. Es gibt auch keine Pauschalaussage, wie schnell so was wirkt. Fakt ist, dass mentale Interventionen regelmässig, am besten täglich, angewandt werden sollten. Für eine positive Lebenseinstellung benötigt es mehrere Faktoren. Wenn Sie täglich ca. 3 Std. TV sehen – was der Durchschnitt in unserer Region ist – trägt das sicher nicht zur positiven Programmierung bei. Denn «TV-Müll» ist auch eine mentale Programmierung – leider keine positive!

Welche Methode wenden Sie als Mentalcoach an, und mit welchen Problemen wenden sich Menschen an Sie?
Als Mentalcoach arbeite ich mit ca. 260 verschiedenen Techniken. Welche dieser Techniken zur Anwendung kommt, hängt ganz vom Problem des Menschen ab. Meine Kernkompetenz liegt einerseits in der Betreuung von Unternehmern,  die oft sehr gestresst sind und deren Lebensfreude abhanden gekommen ist. Andererseits arbeite ich mit Menschen, die ihre Fitness und Gesundheit verbessern wollen. Hier geht es darum, die innere Programmierung dahingehend zu verändern, den Glauben z. B. ans Wunschgewicht wiederzufinden, das Selbstvertrauen zu verbessern und deren Verhältnis zu Ernährung und Bewegung zu harmonisieren. Es ist schon verrückt: speziell im Bereich körperliche Fitness arbeiten beinahe 100 Prozent der Menschen nur an zwei Bereichen im «Aussen». Das sind Sport und Ernährung. Das klappt dann für kurze Zeit, bevor der innere Autopilot übernimmt und der Mensch in seine Gewohnheiten zurückfällt. Diese Muster sind nur auf mentaler Ebene langfristig zu verändern. Mein Erfolg in dem Bereich gibt mir Recht!

Hand aufs Herz: Was kann mit Mentalcoaching tatsächlich Alles erreicht werden?
Wer seine innere Einstellung verändern will, findet den Schlüssel im Mentaltraining. Der Volksmund weiss: «Gewonnen oder verloren hast Du zwischen den Ohren». Wenn dem so ist – und das ist so – sollte jeder Mensch an sich und seinen inneren Programen arbeiten. Leider ist dieses Thema in unserem System – Kapitalismus und Materialismus – nicht sehr populär. Wer dennoch sein Leben auf ein neues Level bringen möchte, findet im Mentalcoaching optimale Lösungen. Suchen Sie sich einen erfahrenen und hochausgebildeten Coach und bringen Sie neuen Schwung in Ihr Leben! (dv)

 

Anbei der Originalbericht des Liechtensteiner Vaterlands:

Liechtensteiner Vaterland – Meistgelesene Tageszeitung in Liechtenstein _ Über die Macht der Gedanken

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Über Andreas Bösch

Der Fitness-Experte mit über 28-jähriger persönlicher Erfahrung im Ernährungs- und Fitnessbereich, weiss genau was er anderen vermittelt. Die Erfahrung aus weit über 15.000(!) Einzelcoachings und das Gespür für seine Klienten sind Gold wert. Andreas Bösch sagt hierzu gerne: „Erfahrung musst Du Dir erarbeiten, die kannst Du nicht kaufen.”

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